Das Balkenskelett im Wald von Stiege
Umzugstagebuch: Montag, 11. Mai 2021
Es sind die vielen kleinen Handgriffe, die es braucht, um ein Baudenkmal wie die Stabkirche Stiege zu versetzen. In der vergangenen Woche wurden davon wieder zigtausende gemacht. Von den über 600 Bohlen waren es wenige, die noch aus ihrer gegenseitigen Umklammerung gelöst werden mussten. Wo vor Kurzem eine Holzkirche stand, findet man jetzt noch ein nacktes Balkenskelett und viel Wald und blauen Himmel drumherum. Sicher vom Bauzaun aus lassen sich jetzt auch die Drachen an den oberen Balkenenden umso besser bewundern. Gerettet werden ebenfalls die großen Fensterrahmen, zuletzt nur noch vom Baugerüst der Firma Schaffrina gehalten. Nach und nach werden sie jetzt mit dem Lastkran gehoben und werden entweder in die Werkstatt oder zum neuen Standort transportiert. Leider haben die letzten Arbeiten auch größere Holzschäden zutage gefördert: Der Eichenschwell auf dem das Bauwerk seit 1905 geruht hat, ist teilweise nicht mehr zu retten. Hier ist der Ameisenfraß dem Vandalismus zuvorgekommen.
Während die Handwerker in der Woche ihr Bestes gaben, war auch der Verein nicht untätig. Am Wochenende wurden die alten Dachziegeln für einen Benefizverkauf hergerichtet, Fernsehinterviews wurden aufgezeichnet und auch die regelmäßigen Bauzaunführungen am Sonntag wurden gestemmt. Danke an die vielen Besucher, die sich sicher auf Abstand über die Fortschritte beim Projekt informiert haben und so fleißig für die Rettung der Stabkirche Stiege gespendet haben!
Ihr Verein Stabkirche Stiege e.V.
© Fotografie: Lothar Kallmeyer